Sachsenmeisterschaft 2025
Liebe Freunde des nordischen Skisports!
Am 01./02. Februar 2025 findet die offene Sachsenmeisterschaft im Skilanglauf statt. Weitere Infos gibt es hier:
Oktober 2024: Auf dem Dach von Afrika
Schon seit einigen Jahren hatte sich der Gedanke in meinem Kopf festgesetzt, den mit 5895 Metern höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo, zu besteigen. Ich hoffte natürlich, einen Berg bedeckt mit Schnee auf dem Gipfel mitten in Afrika zu erleben.
Bei der Planung stellt man schnell fest, dass eine Begehung im kleinen Alpinstil, also ohne Bergführer und Träger, nicht mehr möglich ist. Es blieb nur der Weg, die Besteigung mit Hilfe einer Reiseagentur zu organisieren. Auf Empfehlung aus dem Freundeskreis haben wir eine solche in Moshi, der Stadt am Fuße des Kili, gefunden. Das hat uns die Entscheidung bei über 500 Anbietern vor Ort deutlich erleichtert. Als Eingehberg hatten wir, meine beiden Kletterkumpels und ich, den Mt. Meru gewählt. Durch anfänglich grüne Wiesen mit Giraffen und Kaffernbüffeln, später Regenwald und schließlich karger Fels haben wir den 4566 Meter hohen Gipfel am dritten Tag erreicht. Nach zügigem Abstieg an selbigem Tag mussten wir feststellen, dass aufgrund der Höhe in Kombination mit dem relativ steilen Gelände am Gipfeltag der Eingehberg wohl etwas zu straff gewählt war. Ein Ruhetag in Moshi sollte helfen, meinen Muskelkater zu vertreiben.
Für den Kilimandscharo hatten wir bewusst die Rongai Route gewählt: Nord-, also Sonnenseite (wir befinden uns ja auf der Südhalbkugel), kein Regen, kontinuierlicher Anstieg, Unterbringung in Zelten und fast allein auf dieser Route. Das Team bestand aus 11 Trägern, einem Koch und zwei Bergführern. Mit dem Gedanken muss man erst einmal zurechtkommen, denn wir sind sonst gewöhnt, hohe Berge selbständig ohne externe Hilfe zu besteigen. Menschlich war es dafür eine Bereicherung. Jeden Morgen hat die gesamte Crew unter „Chorleiter“ Hans einheimische Lieder angestimmt und uns damit in den Tag geschickt. Ach ja, da war ja noch die Überraschung, dass einer unser Bergführer mit Vornamen Hans hieß, nach dem deutschen Erstbesteiger Hans Meyer, der am 6. Oktober 1889 als erster Mensch den Gipfel des Kili erreichte. Unser Hans war bereits 121-mal ganz oben gewesen, die geballte Erfahrung also und das Gefühl versprühend, an seiner Arbeit Freude zu haben. Dabei lehrte uns der Guide, am Berg bewusst langsam zu gehen, um gut akklimatisiert den Gipfel zu erreichen. Das schwingende „Pole Pole“, langsam, langsam, wird uns in den nächsten Tagen mahnend begleiten. In vier Tagen sind wir von 1700 m bis ins höchste Lager auf 4700 m gestiegen. Dort war am Gipfeltag um Mitternacht Start, um nach reichlich 6 Stunden im Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu stehen. Die Luft war dünn, die letzten Höhenmeter nicht leicht, also immer schön „Pole Pole“. Der herrliche Sonnenaufgang und der Blick auf den Mt. Meru entschädigten jedoch reichlich für die Strapazen. Wir konnten in einiger Entfernung noch Gletscher sehen, oder besser, was davon noch übrig ist. Sie werden wohl in den nächsten Jahren gänzlich verschwinden! Das Dach Afrikas wird dann nur noch nach Schneefällen weiß sein und einen Teil seiner Magie verlieren.
Nach dem Abstieg und einem erneuten Ruhetag haben wir uns nach Kenia begeben, um unsere Gipfel Trilogie mit der Besteigung des Mt. Kenia, dem zweithöchsten Gipfel Afrikas, abzuschließen. Nach langer, ganztägiger Autofahrt, unter anderem durch die Millionenstadt Nairobi, sind wir dieses letzte Abenteuer angegangen. Gleiches Vorgehen wie am Kili, mit Trägern und Bergführer geht es in das Hochlager auf 4200 m. Der Berg selbst zeigt sich ganz anders. Nach der ausgeprägten Trockenheit an Mt. Meru und Kilimandscharo laufen wir hier am zweiten Tag 18 km in fließendem Wasser ergänzt durch mehrere Stunden Dauerregen in der zweiten Tageshälfte. Die Regensachen hatten wir also doch nicht umsonst mitgenommen. Der nächtliche Aufstieg zum Lanarna Gipfel des Mt. Kenia war dann trocken, jedoch im Schnee, ein toller Kontrast zum staubigen Kili. Durch den vielen Regen, der weiter oben als Schnee nieder ging, war die Besteigung des Hauptgipfels über eine Kletterroute nicht möglich. Die einsetzende Regenzeit war uns zuvorgekommen. Nur die erste Seillänge in relativ steilem Felsen konnten wir für uns verbuchen, danach standen wir in fließendem Wasser.
Nachdem wir über 150 km inklusive 10 000 Höhenmetern zu Fuß an den drei Bergen zurückgelegt hatten, folgten drei Tage entspannter Safari mit herrlichen Tierbeobachtungen in den Nationalparks Lake Manyara, Ngorongoro Crater und Tarangire. Dabei hatten wir das Glück, das Baden einer Elefantenherde und die erfolgreiche Jagd einer Karakal Wildkatze live zu erleben. Fressende Giraffen, herumziehende Gnus, Zebras, Strauße, Antilopen und Büffel, faul im Wasser liegende Hippos und vor sich hindösende Löwen gab es zu bestaunen.
In den drei Wochen in Tansania und Kenia haben wir viele freundliche und hilfsbereite Menschen kennen gelernt. Nach anstrengenden und erfolgreichen Tagen in den Bergen mit anschließender erlebnisreicher Safari konnten wir mit erfüllten Herzen die Heimreise antreten. Und eines haben wir ganz gewiss gelernt, mit „Pole Pole“, also viel Gelassenheit, sind auch große Ziele erreichbar!
Michael Richter
Oktober 2024
08. August 2024, Niedersedlitz-Luga: DSV-Sommerolympiade
Jetzt, wo der kühle Herbst langsam Einzug hält und der Skiklub sich mit Crossläufen die Zeit bis zum ersten Schnee vertreibt, denken wir gern an ein Event kurz nach den Sommerferien zurück.
Am 8. August hat die Sommerolympiade des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei uns Halt gemacht. Dies ist ein bundesweiter Wettbewerb von Skivereinen, bei dem die Fünfer-Kinderteams an 5 Stationen Ihre Geschicklichkeit und Ausdauer beweisen können. Die Stationen trugen knackige Namen wie "Ski-Cross", "Biathlon" und "Ski-Alpin". Ziel war es, innerhalb von 3x 3 Minuten so viele Durchläufe wie möglich & fehlerfrei um Schikanen und verschiedene Bewegungsmuster wie Hüpfen, Vorwärtsrolle und Luftkissen zu bewältigen. Muskelkater garantiert!
Mit 8 Teams á 5 Kinder verschiedener Altersklassen von U8 - U16 war die Teilnehmerresonanz überwältigend. Zur Belohnung gab es am Abend zur traditionellen Saisoneröffnung noch eine ordentliche Stärkung am Grill und Buffet.
Wir bedanken uns beim DSV für die Organisation und professionelle Betreuung. Checkt einmal die DSV Homepage für die Platzierung der Teams vom Skiklub Dresden-Niedersedlitz in der bundesweiten Rangliste:
DSV-Sommerskiolympiade - Deutscher Skiverband
Aufgeschrieben von Gero E.
Juli 2024: Vom Nordkap zum Smygehuk – eine Radtour durch ganz Skandinavien
Schon ein paar Jahre geisterte der Gedanke durch meinen Kopf, mit dem Rennrad möglichst flott vom Nordkap Richtung Heimat zu fahren. Dieses Jahr im Juli hat es endlich mit meinem zuverlässigen Kumpel Tilo geklappt, dieses Unternehmen in die Tat umzusetzen.
Wir wollten bis Alta fliegen, also mussten die Räder in Einwegkartons verpackt werden, eine völlig neue Erfahrung für uns. Beim Auspacken und Zusammenschrauben waren wir gespannt und letztendlich froh, dass alles den Transport gut überstanden hatte.
Nach einer kurzen Nacht sind wir früh 5 Uhr gestartet, um in einem Tag die 240 km bis zum Nordkap zu bewältigen. Zumindest um das Licht, so dachten wir, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen – es ist 24 Stunden taghell! Weit gefehlt, denn spätestens am fast 7 km langen Nordkaptunnel ist Beleuchtung Pflicht. Es geht mit 9% bergab, satte 212 Meter unter den Meeresspiegel und dann mit maximal 10% Steigung wieder raus bei ganz normalem Verkehr auf zwei Spuren. Es ist also besser, rechtzeitig wahrgenommen zu werden. Am Nordkap erwartete uns herrlicher Sonnenschein, dafür aber auch unzählige Menschen. Trotzdem ist es schon ein erhebendes Gefühl, 300 Meter über dem Ozean am nördlichsten Punkt Europas in die endlose Ferne zu schauen. Am nächsten Morgen hatte das Wetter umgeschlagen, aber da es noch nicht regnete, sind wir von unserer Hütte aus erneut zum Kap geradelt. Im Nebel bei 9 Grad, Wind und Nieselregen standen wir fast allein am Nordkap.
In den folgenden Tagen haben wir uns mit der immer gleichen Taktik nach Süden bewegt: Am Vorabend wurde der nächste Tag geplant, Orte zur Verpflegung identifiziert, das nächste Quartier gebucht und natürlich das Wetter in diese Entscheidungen einbezogen. Der Regen war an der Hälfte der Tage ein regelmäßiger Begleiter, so dass wir bereits am fünften Tag eine Pause wegen Dauerregen einlegen mussten. Im finnischen Wintersportort Muonio haben wir diese zur intensiven Radpflege und zur Erholung in der Sauna genutzt. In den ersten Tagen konnten wir das Navigationsgerät getrost aus lassen, es gab meist nur eine geteerte Straße, Irrtum nicht möglich. Späterhin hat uns Komoot meist verlässlich geroutet, ein paar Aussetzer mussten wir jedoch korrigieren. Die eine oder andere Straße war für unsere Rennräder gänzlich ungeeignet, also Umfahren mit allerhand extra Kilometern. Zudem war es doch mehrmals notwendig, die Fernverkehrsstraße zu benutzen, sonst wären nicht vertretbare Umwege die Folge gewesen. In einigen Abschnitten waren in der Mitte und am Rand Leitplanken vorhanden, da blieben uns nur die 40 cm Teer rechts vom weißen Streifen. Bei Regen und LKW Verkehr war hier neben der rein physischen Komponente, nämlich den Lenker ordentlich fest zu halten, auch eine gute Psyche gefragt – Fahrfehler verboten! Das Hupen der LKW Fahrer war dabei wenig hilfreich. Ausgleichend dafür gab es schier unendlich lange Passagen auf ruhigen Nebenstraßen in beeindruckend schöner Landschaft: die Scherengebiete in Norwegen, herrliche Wälder in Finnland und Nordschweden, in welchen wir sogar einen Elch zu sehen bekamen, in Mittelschweden hat uns tagelang die Ostsee begleitet und zum Abschluss fruchtbare Ackerbaugebiete mit reifem Getreide. Auf unserem Weg durch die drei skandinavischen Länder haben wir den Polarkreis überschritten, das Nordende der Ostsee besucht, waren im kalten Vätternsee baden, um ganz zum Schluss am Smygehuk, dem südlichsten Punkt in Schweden, anzukommen. Gerade der letzte Tag hatte unsere Geduld nochmal gefordert. Wir mussten über fünf Stunden wegen starkem Regen in einem Supermarkt ausharren, um dafür 22 Uhr im Halbdunkeln das beleuchtete Smygehuk mit vielen Glücksgefühlen zu erleben. Ach ja, seit einigen Tagen hatten wir die Nacht zurückgewonnen, das Einschlafen war wieder einfacher geworden.
In kurzer Übersicht zusammengefasst waren wir 16 Tage mit dem Rad unterwegs, mussten davon wegen starkem Regen einen Tag pausieren. In den 3000 geradelten Kilometern verbergen sich 21 000 Höhenmeter und effektiv 114 Stunden im Sattel. Das wechselhafte und anfangs sehr kühle Wetter war anspruchsvoll für Mensch und Material. Wir sind froh, alles mit nur einem Platten gut gemeistert zu haben und dankbar für die vielen gewonnenen Eindrücke in Norwegen, Finnland und Schweden.
Michael Richter
Juli 2024
20. Juni 2024, Dresden: 9. DMS Grundstraßenlauf
Der DMS-Grundstraßenlauf ist ein kleines Spaßrennen, das die Sportlerinnen und Sportler herausforderte. Treffpunkt war um 2:30 Uhr am Körnerplatz, und ungefähr um 3 Uhr fiel der Startschuss. Acht motivierte Teilnehmer meisterten die Strecke auf Skirollern. Der Skiklub Dresden-Niedersedlitz war dabei stark vertreten und zeigte eindrucksvoll sein Können. Das Event bot eine unterhaltsame und sportliche Atmosphäre, die alle Beteiligten und Zuschauer (keine) gleichermaßen begeisterte. Die Strecke verlief einmal die Grundstraße nach oben. Jacob V. (Regionaltrainer) meisterte die Strecke als 1. Platz mit einer Zeit von 10:48. Darauf folgten Peter J. und Olaf. S.. Am Ende der Nacht, ging es für alle bei Dämmerung ins Bett!
Die etwas andere Ergebnisliste
Aufgeschrieben von Pascal D.
16. Juni 2024, Pirna: Drachenboot-Cup Stadtfest Pirna
Nachdem die Kinder der AK 10 bis 13 beim Athletiktest in Chemnitz um wichtige Punkte für die Ranglistenwertung gekämpft haben, stand am Sonntag für die Jugendlichen und Erwachsene der Drachenboot-Cup in Pirna auf dem Programm. Nach drei Vorlauf-Rennen erreichten unsere „Schlagkräftigen Eisbären“ das A-Finale. Somit war das Minimalziel von Obereisbär Uwe erreicht. Aber unsere Eisbären kämpften weiter. In dem packenden Finalrennen um die drei Podestplätze hätte es nicht knapper zugehen können. Alle drei Boote überquerten zeitgleich das Ziel und somit musste das Zielfoto entscheiden. Die Auflösung gab es erst bei der Siegerehrung. Es gab in diesem Jahr zwei erste Plätze. Leider hatte unser Boot ca. 15 cm Rückstand und belegte somit „nur“ den dritten Platz.
Vielen Dank an den Obereisbär Uwe für die Organisation und Uli und Roberto B. für die Vorbereitung der Mannschaft.
Wer gerne mal mit von der Partie sein möchte, im nächsten Jahr werden die Eisbären wieder an den Start gehen.
15. Juni 2024, Chemnitz: Athletiktest AK 10-13
Am Samstag, den 15.06.2024, haben wir uns früh auf dem Sportforum Chemnitz getroffen. Zuerst haben wir uns warmgemacht. Anschließend wurden wir zu dem verschiedenen Riegenführer eingeteilt. Danach haben wir mit Seilspringen, Rollwagen, Sprint, Stocksprünge und Inlinerparkour bestritten. Nachdem wir die fünf Disziplinen gut gemeistert hatten, konnten wir uns mit Nudeln dazu Soße und Käse vergnügen. Gegen 13:00 ging es mit Kastenbumerang, Turnen, Bauchmuskelübung , Slackline und zum Schluss mit 1000 m weiter. Nach den 1000 m waren alle ziemlichen geschafft. Mit großer Anspannung und Kuchen warteten wir gespannt auf die Siegerehrung. Zum Schluss gab es noch ein großes Foto von allen Teilnehmern.
Aufgeschrieben von Are B.
09. Juni 2024, Freiberg: Swim & Run
04. Mai 2024, Dresden Plauen: 100 km Duathlon
Bei bestem Laufwetter starteten zwei Mannschaften des Skiklubs beim 100 km Duathlon Dresden. Bei diesem Wettkampf gehen Teams mit je 5 Startern aber nur 4 Fahrrädern an den Start. Ein Starter pro Team muss somit laufen. Die Einteilung der Wechsel ist jedem Team selbst überlassen. Aus den Erfahrungen der vergangenen, Teilnahmen hatten sich unsere beiden Teams für sehr kurze Laufeinheiten, von ca. 500 m entschieden.
Die "Skiklub Miriquide Racers" mit Sten W., Jacob V., Adrian K., Vincent K. und Gerhard S. (Gast) belegten mit knappen Rückstand den 2. Platz. Auch unsere "Skiklub Übungsleiter" mit Karl H-M., Johannes K., Christoph R., Dirk. R. und Uwe W. (Gast) haben sich gut geschlagen und belegten den 13. Platz.
An alle Teilnehmer des "Lauf in Frühling" am 05. Mai 2024
Wir haben die Strecke im Rabenauer Grund schon mal für euch getestet. Super Bedingungen!
03. März 2024, Sälen/Mora: Caroline Härtel über ihre Erlebnisse beim 100. Wasalauf
Alles reine Kopfsache
Endlich ist es soweit: Aufgeregt stehen wir, Caro und meine Freundin Ulli, an einem Mittwochmorgen am Busparkplatz in Dresden und warten auf die Abreise zum Wasalauf. Es ist der 100. in der Geschichte des berühmten und wohl beliebtesten Volksskilaufes, der über 90 Kilometer von Sälen nach Mora in der schwedischen Provinz Dalarna führt. Wow, der 100. - und wir sind live dabei!
Ich bin im Gegensatz zu Ulli nicht das erste Mal am Start. Also wusste ich bereits, dass auf jedem Meter der Strecke Geschichte förmlich geatmet wird. Denn der Wasalauf war eine Idee eines Zeitungsredakteurs, der an die historische Flucht von Gustav I. Wasa auf Skiern vor den Soldaten des dänischen Königs Christian II. im Jahr 1521 erinnern sollte. Der schwedische König war damals aus der Gefangenschaft geflohen, ließ sich aber in Sälen überreden, zurückzukehren und den Widerstand gegen das Nachbarland zu leiten. Nach mehr als zwei Jahren Krieg konnte Schweden die Unabhängigkeit von Dänemark erlangen.
So erklärt sich auch der Spruch am Zielbogen, durch den jeder Teilnehmer fährt: „In den Spuren der Väter - für die Siege der Zukunft“ steht da geschrieben. Für die meisten Starter geht es aber nicht um den Sieg, sondern nur um eines: ankommen. Ankommen und an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit gehen, Gleichgesinnte kennenlernen und das Abenteuer in der Natur erleben. Entsprechend hatten wir auch ein paar Fragen und eine Hoffnung, die uns beschäftigen, als wir in den Bus einstiegen: Wie wird das Wetter sein? Welche Schneeverhältnisse werden wir vorfinden? Haben wir einen gut gewachsten Ski? Reicht das Training in diesem schneearmen Winter mit dem 3-Zinnen-Skimarathon (62 km) als Generalprobe aus, um 90 Kilometer durchzuhalten? Und hoffentlich bleiben wir bis zum Start gesund.
Trotz der 24 Stunden im Bus, in der Fähre und erneut im Bus verging die Anreise wie im Flug. Wir sind mit Schulz-Reisen unterwegs gewesen, einem Spezialanbieter. An der Organisation gab es nichts zu nörgeln: An- und Abreise, die Busfahrten am Wettkampftag, das Quartier in Rättvick – alles war prima. Schon der Donnerstagabend, als die feierliche Startnummernübergabe zelebriert wurde, war ein kleiner Höhepunkt. Nun gab es aber auch kein Zurück mehr.
Wer sich für den Wasalauf entscheidet, muss vorher wissen: Für Langschläfer ist das Ereignis nichts. Um 2.30 Uhr startet unser Bus zum Startort Sälen. Alles muss am Vorabend bestens verpackt und griffbereit sein: ein kleines Frühstück, Getränke sowie Riegel und Gels für den Lauf inklusive. Auf der rund zweieinhalbstündigen Fahrt versuchen die meisten Teilnehmer noch ein bisschen zu schlafen. Gegen 5 Uhr kommen wir an. Jetzt heißt es, möglichst schnell mit den Wettkampfskiern zum jeweiligen Start-Tor zu gelangen, um sich einen guten Platz in der Startgruppe zu sichern. Wir haben uns unter den drei Zinnen die Startgruppe 8 von 10 gesichert. Von den traumhaften Schneebedingungen Mitte Januar in den Dolomiten sind wir an diesem ersten März-Wochenende in Schweden aber leider weit entfernt. Es sind knapp über 0 Grad, es regnet leicht und die Loipen sind schon auf der Startwiese ziemlich weich.
Nachdem die Ski am Start liegen, geht es nochmal zurück in den warmen Bus. Etwas essen, trinken, ein bisschen die Aufregung „wegreden“. Um 8 Uhr – kurz nach der körperlichen Massenerwärmung unter den Klängen der Kultband Abba - setzt ein lauter Knall die Meute in Bewegung. Von den über 15.900 Langläufern werden nur rund 13.400 im Ziel ankommen. Die Bedingungen sind wirklich nicht einfach: Ulli und ich haben uns für den Fellski entschieden. Aus ambitionierter Sicht ist das kaum nachvollziehbar. Uns gibt der No-Wachs-Ski mit dem Fell aber ein Gefühl der Sicherheit. Ein viel zu glattes Brett bei nachlassender Kraft in den Armen ist eine Horrorvorstellung für uns. Und vom Wachsen verstehen wir ohnehin nicht so viel… Unterwegs habe ich den Fellski manchmal hinterfragt, wenn ich – leicht bergab – schieben musste, während andere an mir vorbeifahren.
Doch es nicht zu schaffen, hat in unserem Kopf keinen Platz. Ich nehme ein persönliches „Überlebenspäckchen" in einem kleinen Rucksack mit auf die Strecke. Nur nicht stürzen, heißt die Devise am Startberg. Sonst wird es aussichtslos, wenn die 40 Loipen nach gut einem Kilometer in ein Nadelöhr mit zwei, drei Loipen münden. Immer wieder Stau mit bis zu einer Stunde Wartezeit sind da keine Seltenheit. Ein Problem des diesjährigen Laufes wird aber zunehmend der Pappschnee. Ab der zweiten Verpflegung sind teilweise kaum noch Spuren vorhanden. Das Laufen kostet dadurch natürlich viel mehr Kraft. Die Zeit ist auch für uns im hinteren Drittel nicht ganz unwichtig, da jede Verpflegungsstelle eine definierte Sperrzeit hat. Wer die nicht einhält, kommt in den berühmten Besenwagen, in diesem Fall in einen Bus, der einen zum Ziel nach Mora fährt.
Ulli und ich verlieren uns zwischendurch nur kurz, finden uns wieder zusammen und beißen uns - den äußeren Widrigkeiten mit der einsetzenden Dunkelheit zum Trotz - durch. Überglücklich und natürlich auch geschafft überqueren wir nach 20 Uhr die Ziellinie in Mora. Ein Moment, den wir trotz aller Erschöpfung in vollen Zügen genießen: Wir haben es geschafft, erfolgreiche Teilnahme am 100. Wasalauf - ein absoluter Wahnsinn!
Mit uns freuten sich auch Michael, Arvid, Peter, Patrick, Uwe und Bettina - sechs erfolgreiche Teilnehmer aus unserem Skiklub Niedersedlitz. Die Sieger kamen diesmal mit Torleif Syrstad (3:52:43,7 Stunden) bei den Herren und Vorjahressiegerin Emilie Fleten (4:23:06 h) aus Norwegen. Die besten deutschen Ergebnisse erreichten der Thüringer Thomas Bing (35. in 4:08:41 h) und Franziska Müller (Immenstadt/5:15:41 h) auf Rang 37. Auch der letzte deutsche Langlauf-Weltmeister, Axel Teichmann, schlug sich in 5:03:19 h in den Wäldern von Dalarna als 356. beachtlich.
Zum Schluss noch ein Gedanke zum Aufrappeln: Wer es in diesem Jahr nicht geschafft hat, das Abenteuer Wasalauf zu wagen, auf den wartet 2025 ein neues Jubiläum. Zum 50. Mal jährt sich dann das Meisterstück des Vogtländers Gert-Dietmar Klause, der 1975 als erster Nicht-Skandinavier überhaupt und als bisher einziger Deutscher diesen wohl härtesten Volksskilauf gewonnen hat. Eigentlich ein Grund, schon wieder dabei zu sein. Auch für Dich?
Aufgeschrieben von Caroline Härtel